Die Fensterbank beherbergt oft nicht nur Pflanzen, dort sammeln sich meist auch Deko und Kleinkram. Damit wirkt sie schnell überladen, dabei könnte sie ein schöner Blickfang sein.
Gerade bei meinen Kindern sammeln sich immer sehr viele Dinge zwischen den Blumentöpfen. Außerdem sind beide sehr empathische Zimmerpflanzen-Gärtner, die jeden kleinen Ableger retten und eintopfen müssen. Damit wird die Fensterbank leider schnell voll und überladen und es wird schwer die Fensterbank sauberzuhalten und die Fenster zu putzen.
Die Sommerferien habe ich genutzt um in beiden Jugendzimmern die Fensterbänke abzuräumen, zu reinigen, Pflanzen umzutopfen und zu pflegen und zu guter letzt wieder harmonisch auf den Fensterbänken zu verteilen. Überwiegend überlasse ich es den Kindern sich um ihre Pflanzen zu kümmern, ich erinnere nur ans gießen und gieße wenn die Kinder nicht da sind. Manchmal wird es aber auch nötig einzugreifen und einen Reset vorzunehmen. Diesmal habe ich das in Abwesenheit der Kinder gemacht, aber in ihrem Sinne, d.h. ich habe keine Pflanzen entsorgt, die irgendwie erhalten werden konnten und wenn (z.B. im Fall eines ganz spakeligen Flammenden Kätchens, das seine Blätter über die ganze Fensterbank verteilt hatte) habe ich Ableger gemacht, eine Verjüngungskur sozusagen.
Mein Teenager hat mir die Erlaubnis gegeben die Fotos aus seinem Zimmer* zu zeigen und darüber zu berichten.

Vorher sah es hier so aus: In dem roten Übertopf ist eine Pflanze eingegangen, die Sukkulenten mit den Blättern haben ganz viele Blätter verloren, an der Streifenlilie hängen sehr viele vertrocknete Ableger und in vielen Töpfen wächst Unkraut. Die hintere Reihe Pflanzen ist kaum zu sehen und einige Pflanzen füllen ihre Töpfe so aus, dass Gießen fast unmöglich ist.
Ich habe damit begonnen alle Pflanzen auf den Balkon zu tragen (bis auf das große Brutblatt, das besser nicht bewegt wird), die Fensterbank zu entstauben und feucht abzuwischen (Achtung: Keine sauren Reiniger auf Naturstein verwenden) und in der Mikrowelle die erste Portion Erde zu sterilisieren. Ich nehme für meine Zimmerpflanzen eine Mischung aus Kompost und alter Hochbeeterde aus dem Garten. Um zu verhindern, dass wieder in allen Töpfen unerwünschte Pflänzchen wachsen oder Krabbeltiere schlüpfen, die wohlmöglich an den Wurzeln knabbern, kommt die Erde immer mit einem Schluck Wasser in die große Auflaufform mit Deckel und für 25 Minuten in die Mikrowelle.
Beim Abräumen der Fensterbank entdeckte ich etwas spannendes:

Die Kindel am Brutblatt hatten schon eigene Kindel.
Mit der abgekühlten Erde ging es nach und nach, über mehrere Tage verteilt, ans Umtopfen. Alle Pflanzen wurden durchgeputzt und bekamen frische Erde an die Füße und schließliche kam das schönste Exemplar jeder Sorte zurück auf diese Fensterbank, die anderen verteilten sich im Haus oder wurden verschenkt. Die Clivie (die Pflanze mit den großen langen Blättern) zog erst zu ihren Schwestern in den Garten und steht inzwischen im Winterquartier.

Jede Pflanze hat jetzt Platz um sich herum. Sie stehen immer noch in zwei Reihen, aber locker versetzt und jede Pflanze kann für sich betrachtet werden und zur Geltung kommen. Ganz besonders für die Hoya freut mich das – Ja, die war auf dem ersten Bild tatsächlich auch schon da! Sieben Töpfe sind es noch, schön, dass es so ausgekommen ist, schließlich wirken ungerade Mengen oft natürlicher und interessanter als symmetrische Anordnungen. Für meine eigenen Fensterbänke strebe ich immer drei oder fünf Töpfe an, je nach Länge der Fensterbank und Größe der Töpfe. Dort wo viele kleine Töpfe stehen, weil ich mich zum Beispiel nicht zurückhalten konnte die abgebrochenen Usambarablätter alle in Erde zu stecken (daher haben die Kinder das!) versuche ich mehrere kleine Töpfe in einem großen Untersetzer zu gruppieren. Das sieht dann optisch nach weniger Einzelobjekten aus und erleichtert das Gießen.
*) Mein jüngeres Kind hat ein Dutzend Pilea-Pflanzen auf der Fensterbank. Das ist nicht ganz so spannend zu zeigen, aber sie haben alle Namensschilder auf den Töpfen. Sie heißen Lea Pilea, Linnea Pilea, Penny Pilea, Piet Pilea, … und Ursula Usambara.

