Nenn es nicht Chaos!

Sprache hat Macht. Sie beeinflusst, wie wir denken, fühlen und handeln. Ein Wort, das besonders häufig benutzt wird, wenn es um Unordnung und Stress geht, ist „Chaos“. Doch genau dieses Wort kann uns unbewusst blockieren und das Gefühl von Überforderung verstärken. Hier erfährst du, warum es hilfreich ist, „Chaos“ durch eine bewusstere Wortwahl zu ersetzen – und welche Alternativen dich lösungsorientierter denken lassen.

Chaos klingt endgültig und überwältigend
Eine Zeichnung von einem sehr chaotischen Haufen Dinge. Außer einem Wecker und einem Schuh ist kein Gegenstand klar erkennbar. Das Bild soll die überwältigende Wirkung des Wortes Chaos ausdrücken.

Das Wort „Chaos“ ruft oft Bilder eines unkontrollierbaren Durcheinanders hervor. Es klingt nach etwas, das nicht mehr zu retten ist. Wenn du deine Wohnung, deinen Schreibtisch oder deinen Alltag als „chaotisch“ beschreibst, suggerierst du dir selbst, dass du keine Kontrolle mehr darüber hast. Das kann zu Resignation führen und es erschweren, ins Handeln zu kommen.

Unordnung statt Chaos – eine Frage der Perspektive
Ein unordentlicher Haufen Alltagsgegenstände. Die meisten Gegenstände sind erkennbar. In einem Karton stecken eine Lampe und Textilien, evtl. ein T-Shirt  eine Decke, davor liegen Kabel eine kleinere Schachtel und ein kleines Elektrogerät.

Eine kleine Veränderung in der Wortwahl kann eine große Wirkung haben. Statt „Chaos“ kannst Du auch von „Unordnung“ sprechen. Der entscheidende Unterschied: „Unordnung“ ist neutraler und enthält bereits die Lösung in sich – nämlich Ordnung. Es erinnert uns gleich daran, dass der aktuelle Zustand nicht von Dauer ist und mit etwas Arbeit umgekehrt werden kann.

Sprache beeinflusst unser Handeln

Unsere Worte formen unsere Gedanken, und unsere Gedanken beeinflussen unser Verhalten. Wer sich selbst sagt: „Ich bringe Struktur in meine Unordnung“, fühlt sich direkt handlungsfähiger als jemand, der denkt: „Hier herrscht Chaos, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.“ Eine positive, lösungsorientierte Sprache kann helfen, Herausforderungen mit mehr Zuversicht anzugehen.

Wie du deine Sprache bewusst verändern kannst
Ein Sammelsurium von Gegenständen, aber geordneter als auf dem vorigen Bild. Die Lampe steht auf einem Stapel Bücher, der Wecker steht daneben, davor ein aufgerolltes Kabel und eine Kaffeetasse.

Achte auf deine Wortwahl: Ersetze „Chaos“ durch Begriffe wie „Unordnung“ oder „Durcheinander“.

Formuliere lösungsorientiert: Statt „Hier ist das totale Chaos!“ könntest du mit einem Augenzwinkern sagen: „Hier gibt es noch Optimierungspotenzial.“

Fokussiere dich auf kleine Schritte: Denke nicht an die komplette Umgestaltung, sondern daran, eine kleine Ecke aufzuräumen oder dich für einen bestimmten Zeitraum einer Aufgabe zu widmen.

Kleine Worte, große Wirkung
Es sind weniger Gegenstände als auf dem vorherigen Bild: Eine Lampe, ein Wecker auf zwei Büchern, ein gefaltetes Tuch. So könnten die Dinge auch auf einem halbwegs aufgeräumten Nachttisch stehen.

Indem du das Wort „Chaos“ aus deinem Wortschatz streichst, änderst du nicht nur deine Sprache, sondern auch deine innere Haltung. Du wirst lösungsorientierter, fühlst dich weniger überwältigt und kannst mit mehr Leichtigkeit ins Handeln kommen. Probiere es aus: Du wirst überrascht sein, wie sehr schon kleine sprachliche Veränderungen eine große Last von dir nehmen.

2 Gedanken zu „Nenn es nicht Chaos!“

  1. Liebe Alke,
    du sprichst mir aus der Seele. Das Wort Chaos begegnet mir auch oft, und ich finde es meistens unpassend. Ich finde, das, was uns beschäftigt, wenn es um Ordnung im Haushalt geht, hat selten etwas mit echtem Chaos zu tun. Es ist vielleicht eine fehlende Struktur, vielleicht auch Unordnung, aber der Begriff „Chaos“ ist auch für mich anderen Szenarien vorbehalten.
    Und es ist, wie du sagst, wenig lösungsorientiert. Stimmt, so habe ich das noch nicht gesehen.
    Danke für den interessanten Impuls!
    Liebe Grüße
    Astrid

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