Eine Reaktion, die ich auch oft bekomme, wenn ich erzähle, dass ich als Ordnungscoach arbeite, ist:
„Ach, du hilfst also beim Aufräumen?“
Klingt naheliegend – ist aber nicht ganz richtig.
Meine Kolleg*innen und ich sprechen meist davon, Ordnung zu schaffen. Das klingt vielleicht etwas sperrig, trifft aber viel genauer, worum es in unserer Arbeit wirklich geht.
Aufräumen heißt: Ordnung wiederherstellen
Beim Aufräumen geht es darum, eine bestehende Ordnung wiederherzustellen.
Ich bringe Dinge dorthin zurück, wo sie hingehören: die Jacke an die Garderobe, den Becher in den Schrank, die Unterlagen in die Ablage.
Damit das funktioniert, muss allerdings schon klar sein, wohin diese Dinge gehören.
Aufräumen setzt also voraus, dass eine Struktur vorhanden ist – ein System, in das ich zurücksortieren kann.
Wenn ich aufräume, halte ich etwas Bestehendes aufrecht. Ich bewege mich innerhalb einer Ordnung, die bereits geschaffen wurde.
Oder anders gesagt:
Aufräumen funktioniert nur, wenn vorher schon eine Ordnung da ist.
Ordnung schaffen heißt: die Grundlage legen
Beim Ordnung schaffen setzen wir einen Schritt früher an.
Hier geht es darum, diese Struktur überhaupt erst zu entwickeln. Ich überlege:
- Welche Dinge gehören zusammen?
- Wo ist der richtige Platz für sie?
- Wie kann ich sie so aufbewahren, dass sie im Alltag leicht erreichbar sind?
Ordnung schaffen bedeutet, Systeme zu gestalten, die den Alltag erleichtern.
Es ist der Prozess, in dem Kategorien entstehen, Abläufe überdacht werden und Gegenstände ihren festen Platz bekommen.
Erst wenn diese Grundlage geschaffen ist, kann später wirklich aufgeräumt werden – und zwar mit deutlich weniger Aufwand.
Beim Ordnung schaffen werden also Systeme angelegt, in die sich alles einsortieren lässt.
Es ist der Schritt vor dem Aufräumen und sorgt langfristig dafür, dass Ordnung leichter erhalten bleibt.
Warum der Unterschied wichtig ist
Viele Menschen räumen immer wieder auf und haben doch das Gefühl, dass es nie lange ordentlich bleibt.
Das liegt meist nicht am fehlenden Durchhaltevermögen, sondern an der fehlenden Struktur.
Wenn Dinge keinen festen Platz haben, müssen Entscheidungen jedes Mal neu getroffen werden:
Wohin mit diesem Papier? Wo soll das Kabel hin?
Wer immer nur aufräumt, aber sich nie Gedanken über die darunterliegenden Strukturen macht, wird immer nur an der Oberfläche kratzen.
Wer sich einmal Zeit nimmt, sinnvolle Strukturen zu schaffen, profitiert dauerhaft davon.
Denn dann ist Aufräumen zwar weiterhin nötig, aber es geht schnell und fast automatisch.
Beides gehört zusammen
Aufräumen ist also kurzfristig und Ordnung schaffen ist nachhaltig.
Aufräumen sorgt für eine sichtbare Veränderung und Ordnung schaffen sorgt für eine dauerhafte Erleichterung.
Aber ohne Ordnung lässt sich nicht aufräumen und ohne Aufräumen bleibt Ordnung nicht erhalten.
Wer sich einmal die Zeit nimmt, echte Strukturen zu schaffen, spart später jeden Tag ein bisschen Zeit und Energie.
Wenn eine Ordnung durchdacht ist und zu deinem Alltag passt, lässt sie sich leicht pflegen.
Das Aufräumen bleibt Teil deines Alltags, aber es kostet weniger Zeit, weniger Energie und vor allem weniger Überwindung.
Ordnung schaffen ist eine Investition in Struktur, Klarheit und innere Ruhe.
Wenn Du dir auch Strukturen wünscht, die Aufräumen leichter machen – damit Ordnung bleibt – findest du hier mehr über meine Arbeit als Ordnungscoach


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